Gustav Nottebohm – Beethoveniana – XXVIII – Beethoven und Weissenbach. (Seite 145)

Aufsätze und Mittheilungen von Gustav Nottebohm
Leipzig, Verlag von C. F. Peters 1872

Alois Weissenbach, der Verfasser des Textes zu der von Beethoven für den Wiener Congress i. J. 1814 componirten Cantate »Der glorreiche Augenblick« (Op. 136), machte sich im August oder September 1814 von seinem Wohnorte Salzburg auf »nach Wien aus reiner Lust — wie er sagt — zu schauen vor allem die kronentragenden Häupter alle, die sich hier zusammenfinden«, und die Festlichkeiten, die ihnen beim Congress bereitet würden. In Wien machte er die persönliche Bekanntschaft Beethoven’s. Weissenbach hat die Erlebnisse und Erinnerungen seiner Reise in einem Buche niedergelegt, welches i. J. 1816 in Wien herauskam unter dem Titel: »Meine Reise zum Congress. Wahrheit und Dichtung. Von Dr. A. Weissenbach«. In diesem Buche kommt ein über Beethoven handelnder Abschnitt vor, der der Aufbewahrung werth ist.
Was dieser Abschnitt bietet, ist nicht geeignet, das Material zu einer Biographie Beethoven’s um bisher unbekannte Data sonderlich zu bereichern. Weissenbach schreibt auch nicht über Beethoven den Componisten; er schreibt hauptsächlich über Beethoven den Menschen. Er schildert seine Persönlichkeit; er giebt, wie er es nennt, »charakteristische Züge Beethoven’s«; darunter sind aber Züge, die porträtartig wirken und die unwillkürlich an gewisse, ziemlich aus gleicher Zeit stammende Bildnisse Beethoven’s erinnern. Wir denken dabei gerne an den Kupferstich nach Letronne’s Zeichnung aus dem Jahre 1814 und an Schimon’s Oelgemälde aus dem Jahre 1819. Fordern wir nun bei solchen Schilderungen vor allen Dingen Wahrheit in Bezug auf den Gegenstand, so räumen wir doch gerne ein, dass wir überall, wo das Aeussere eines Menschen nicht nur an sich, sondern auch als Ausdruck eines Inneren aufzufassen ist, angewiesen sind auf das Auffassungsvermögen des Darstellenden, und dass wir da, nicht nur bildlich, sondern auch wirklich, das Auge eines Andern brauchen, um selbst zu sehen. Wie bei andern Zeitgenossen Beethoven’s, die mit ihm verkehrt und über ihn geschrieben haben, so werden wir auch bei dem Verfasser der »charakteristischen Züge« die Schranken zu berücksichtigen haben, über welche hinaus das leibliche und geistige menschliche Auge nicht reicht. Um nun einen Standpunkt zu gewinnen, von dem aus die erwähnte Mittheilung aufzufassen ist, muss Einiges zur Biographie und Charakteristik ihres Verfassers vorgebracht werden, wobei wir denn so viel als möglich dessen eigene Worte und das oben genannte Buch gebrauchen werden.

Alois Weissenbach, geboren 1766 zu Telfs im Ober-Innthal in Tyrol, begann »seine Studien in Klöstern«, widmete sich der Chirurgie und erhielt seine Ausbildung in der medicinisch-chirurgischen Josephs-Akademie in Wien, wo unter Anderen Johann Adam Schmidt (der Arzt Beethoven’s, dem das Trio Op. 38 gewidmet ist) sein Lehrer war. Im Jahre 1788 trat er als Unterarzt in die k. k. österreichische Armee, war im Türkenkriege und später im Franzosenkriege bei der Belagerung von Schabacz, bei Belgrad, Novi, Berbir, Valenciennes, Mastricht u. s. w.  Im Jahre 1804 verliess er als Oberarzt die österreichische Armee und ging nach Salzburg, wo er 1821 als Doctor der Medicin, Professor der Chirurgie und Ober-Wundarzt des St. Johannes-Spitals starb. Nebenbei beschäftigte er sich mit schriftstellerischen Arbeiten. Namhaft lassen sich machen einige dramatische Werke und eine Anzahl Gedichte, die theils patriotischen Inhalts sind, theils dem Gebiet der beschreibenden Poesie angehören. Sehen wir nun, dass Weissenbach bei einem nicht unbewegten Leben wohl in der Lage war, fremde Bildungs-Elemente in sich aufzunehmen, so können wir auf der anderen Seite doch wahrnehmen, dass er die Scholle, die ihn geboren, nirgends verleugnet. Er ist ein Lobredner der tyrolischen Mundart, hebt die Bedeutsamkeit des Johltons hervor und spricht mit Vorliebe von der Volkspoesie seines Heimathlandes, von den Passions- und weltlichen Spielen herab bis zu den kurzen Liedern, die man im Salzburgischen Schnatter- oder Steghüpfer nennt. Die Erziehung in den Klöstern hat auch nachgewirkt. »In den herrlichen Stiftern Oesterreichs — sagt er — haben sich Welt und Kloster wechselseitig nicht aufgehoben, sondern einander organisch eingebildet. Wissenschaft, Literatur und Kunst grüssen uns von den Altären, von den Wänden und Gewölben der Kirche, Bibliotheken herab, und aus dem Gemüthe und Worte der Religiosen. Züchtigkeit der Sitte, der Rede und Geberde hat sich in diese geweihten Hallen geflüchtet. Und wo fände das beschauliche Leben, das die Wissenschaft in der höchsten Potenz fordert, eine heimathlichere Stätte? Wo das junge, überhaupt das menschliche Gemüth, das sich der Weihe der höheren Bildung hinzugeben bestimmt wird, eine gedeihlichere Abgeschiedenheit von den irdischen Berührungen, als in der Mitte dieser Kreise ? Und ich möchte es gerade jetzt in die Welt hineinrufen, und in die hohe Versammlung, welche die umgeworfene Weltkugel wieder auf ihren Ruhepunkt zu stellen zusammentritt : der alte heilige Glaube muss wieder erstehen in dem Menschengeschlechte, wenn es selig werden soll hier und dort«. Wir entnehmen diesen Zeilen, dass Weissenbach eines der theuersten Güter, welches die deutsche Geschichte kennt, nicht theilhaftig geworden war. Andererseits geht aus andern Aeusserungen hervor, dass er ein starker Patriot, ein Feind alles fremdländischen Wesens und seiner Gesinnung nach ganz der Mann war, den Text zu einer Congress-Cantate zu schreiben. Napoleon nennt er den »Leichentreter«, den »Wütherich«. Als der Kaiser von Russland und der König von Preussen (25. September 1814) in Wien einziehen und der Kaiser von Oesterreich ihnen entgegen fährt, schreibt er: »Die Sonne geht den Dioskuren entgegen. Weit hinab verfolgten alle Blicke den schimmernden Zug. Mein Herz ging noch weiter mit, als der Blick Aller; es war dabei, als die sechs Arme, die den Weltball aus dem Blutmeer herausgezogen hatten, die drei Polarsterne Europas durch ihren  Ring gehen liessen. Der Kanonenschuss verkündigte die senhehren Augenblick; mein Herz feierte ihn mit diesem Gebete: Gott der Welt! sieh und höre die Völker alle, die jetzt auf die drei Herzen schauen, die da aneinander schlagen! Alle haben sie ihr Gut und Blut auf diesen Dreier eingesetzt; sie hoffen Alle« u. s. w.

Mit diesen Auszügen mag es genug sein. Wir sehen in Weissenbach einen Mann, der mit einem lebhaften Gefühl für Natur und Kunst begabt, durch äussere Einflüsse aber in die Schranken einer engherzigen Weltanschauung gebannt ist, und der die unversöhnbaren Gegensätze, welche ihm das Leben zuführt, mit Zähigkeit festhält und pflegt. Es ist also begreiflich, dass, wenn er von seiner ärztlichen Thätigkeit zur Poesie und zu schriftstellerischen Arbeiten flüchtet, er leicht in einen falschen Enthusiasmus, in eine gewaltsame Ausdrucksweise geräth und schwülstig oder gespreizt wird. Da ist es nun merkwürdig, dass das, was er über Beethoven schreibt, von solchen Eigenschaften ziemlich frei ist und, den meisten andern Abschnitten seines Buches gegenüber, sich durch grössere Klarheit, durch mehr Ruhe und Objectivität in der Darstellung auszeichnet. Es scheint, dass Beethoven ihn ganz in Anspruch nahm, und dass es ihm ging wie manchen Menschen, die, wenn sie sich selbst überlassen sind, gar leicht dem Verstande den Laufpass geben, kommen sie aber in Gesellschaft oder tritt ihnen etwas Reales, Bedeutendes entgegen, sofort ihre fünf Sinne beisammen haben. Sollte sich dennoch in dem nun folgenden Auszuge irgend eine selbstgefällige Gespreiztheit, zeigen, so möge man sie nicht dem Menschen, sondern dem Autor zuschreiben.

Weissenbaeh hörte (am 20. oder 26. September 1814) im Kärntnerthortheater Beethoven’s »Fidelio« und schreibt nach einer Schilderung der empfangenen Eindrücke weiter*):

»Ganz von der Herrlichkeit des schöpferischen Genius dieser Musik erfüllt, ging ich mit dem festen Entschluss aus dem Theater nach Hause, nicht aus Wien wegzugehen, ohne die persönliche Bekanntschaft eines also ausgezeichneten Menschen gemacht zu haben; und sonderbar genug! als ich nach Hause kam, fand ich Beethoven’s Besuch-Karte auf dem Tische mit einer herzlichen Einladung, den Kaffee morgen bei ihm zu nehmen. Und ich trank den Kaffee mit ihm, und seinen Kuss und Händedruck empfing ich! Ja, ich habe den Stolz, öffentlich sagen zu dürfen: Beethoven hat mich mit dem Zutrauen seines Herzens beehrt. Ich weiss nicht, ob diese Blätter je in seine Hände kommen werden; er wird sie (ich kenn’ ihn und weiss, wie sehr er auf sich selbst beruht) sogar nicht mehr lesen, wenn er erfährt, dass sie seinen Namen lobend oder tadelnd aussprechen. Aber sein Name gehört nicht ihm allein mehr, er gehört dem Jahrhundert an, und die Nachwelt fordert von der Mitwelt das Bild ihrer Herrlichen. Ich glaube in die Natur meines Geweihten geschaut und charakteristische Züge erfasst zu haben.

Beethoven’s Körper hat eine Rüstigkeit und Derbheit, wie sie sonst nicht der Segen ausgezeichneter Geister sind. Aus seinem Antlitze schaut Er heraus. Hat Gall, der Kranioskop, die Provinzen des Geistes auf dem Schädelbogen und -Boden richtig aufgenommen, so ist das musikalische Genie an Beethoven’s Kopf mit den Händen zu greifen 2*). Die Rüstigkeit seines Körpers jedoch ist nur seinem Fleische und seinen Knochen eingegossen; sein Nervensystem ist reizbar im höchsten Grade und kränkelnd sogar. Wie wehe hat es mir oft gethan, in diesem Organismus der Harmonie die Saiten des Geistes so leicht abspringen und verstimmbar zu sehen. Er hat einmal einen furchtbaren Typhus bestanden; von dieser Zeit an datirt sich der Verfall seines Nervensystems, und wahrscheinlich auch der ihm so peinliche Verfall des Gehörs 3*). Oft und lange hab’ ich darüber mit ihm gesprochen: es ist mehr ein Unglück für ihn als für die Welt. Bedeutsam ist es jedoch, dass er vor der Erkrankung unübertrefflich zart- und feinhörig war und dass er auch jetzt noch allen Uebellaut schmerzlich empfindet; wahrscheinlich darum, weil er selbst nur der Wohllaut ist. Uebrigens ist die Ertödtung dieses hohen Sinnes von einer andern Seite kläglich für ihn. Die Natur hat ihn ohnehin nur durch zarte und sparsame Fäden mit der Welt in Berührung gesetzt; der Mangel des Gehörsinns isolirt ihn noch mehr, wodurch dann er auch noch mehr auf sich zurückgewiesen und in die Nothwendigkeit gedrängt wird, den ewig heitern Genius der Kunst von dem hypochondrischen Hunde anbellen zu lassen. Sein Charakter entspricht ganz der Herrlichkeit seines Talents. Nie ist mir in meinem Leben ein kindlicheres Gemüth in Gesellschaft von so kräftigem und trotzigem Willen begegnet. Inniglich hängt es an allem Guten und Schönen durch einen angebornen Trieb, der weit alle Bildung überspringt. In dieser Hinsicht haben mich oft Aeusserungen dieses Gemüths wahrhaft entzückt. Entheiligung dessen, was es liebt und ehrt, durch Gesinnung, Wort und Werk kann es zu Zorn, Wehre und auch Thränen bringen. Darum ist es mit der gemeinen Welt auf ewig zerfallen. Für das moralische Recht ist es so heiss erglüht, dass es sich dem nicht freundlich mehr zuzuwenden vermag, an dem es eine böse Befleckung erschauen hat müssen. Nichts in der Welt, keine irdische Hoheit, nicht Reichthum, Rang und Stand bestechen es; ich könnte hier von Beispielen reden, deren Zeuge ich gewesen bin. Diese hohe Reizbarkeit des Gemüths und der mächtige Trieb des Kunstgenius in ihm machen sein Glück und sein Unglück aus. Ich brauche wohl nicht zu bemerken, dass das Geld keinen andern Werth für ihn hat, als den der Nothwendigkeit. Nie weiss er, wieviel er bedarf und wieviel er hingiebt. Er könnte reich sein oder reich werden, umgäb’ ihn nur ein Aug’ und ein Herz, das liebend auf ihn sähe und redlich mit ihm theilte. So sehr ihn also sein Humor vor der Welt warnt und davon wegtreibt, so giebt ihn doch in vielen Fällen die Unschuld des Gemüthes bösen Streichen preis. Er hat mit seinem Lose durch bittere Erfahrungen hindurch müssen; aber so sehr ist seine Natur abgewendet von allem Getriebe der Welt, unerfahren darin und aller Sorge ledig, dass er in alle Tücke derselben wie ein Kind arglos und unbefangen hineinlächelt.

Dieses Gemüth hat jedoch nicht weniger Tiefe als Kindlichkeit. Seine Ansichten von dem Wesen, den Formen, den Gesetzen der Musik, ihren Beziehungen zu der Dichtkunst, zum Herzen u. s. w. haben nicht weniger das Gepräge der  Originalität, als sein Tonsatz 4*). Sie sind bei ihm im wahrsten Sinne eingeborne Ideen, nicht einstudirte Aphorismen. Ich weiss, dass Goethe, dessen persönliche Bekanntschaft er in Karlsbad [Teplitz?] machte, ihn auch von dieser Seite schätzen gelernt hat.

In Hinsicht auf die Sünde der Lust ist er unbefleckt, dass er wohl Bürger’s Lied von der Manneskraft allen Männern der Haupt- und Residenzstadt zurufen kann. Seine sogenannte Weltsitte hat man als roh ausgeschrien, wahrscheinlich darum, weil er seinen Genius nicht beim Tanzmeister geholt und ihn nicht den Grossen in die Vorzimmer schickt, weil – er sein will, der er ist. — Uebrigens wird es wohl auf die Nachwelt kommen, dass diesen Meister die Zeit erkannt, und die Besten geehrt haben. Ich nenne einen seiner Schüler, der für alle gelten mag: Erzherzog Rudolph von Oesterreich. Immer spricht Beethoven diesen Namen mit kindlicher Verehrung, wie keinen anderen aus. — Vou den Grossen, in deren Kreisen er in früheren Jahren mehr gewesen, nahm er einen Vertrauten in seine Zurückgezogenheit mit: den Grafen Lichnowsky (Moritz Graf Lichnowsky), einen Edlen in der edelsten Bedeutung. Sie lieben sich und erwärmen sich beide an dem ewig heissen Busen der Kunst.

Seine Lebensweise, insoferne dabei auf die Eintheilung der Tagesstunden, an die Abfertigung der Bedürfnisse und Geschäfte gedacht wird, ist allerdings etwas regellos. Von der Zeit scheint er kaum eine andere Notiz zu nehmen, als die ihm die Sonne oder die Sterne mittheilen. Diese Regellosigkeit erreicht den höchsten Grad in der Zeit der Production. Da ist er oft mehrere Tage abwesend vom Hause, ohne dass man weiss, wohin er gegangen. Ich schrieb ihm bei solcher Gelegenheit folgendes Lied auf die Thüre:

Wo ist er, sagt mir, hingegangen,
Der Meister hoher Tön’ und Lieder?
Die Thür ist zu drei Tage schon,
Ich höre nicht der Saiten Ton,
Der sonst die Kommenden empfangen;
Er ist nicht da! er ist davon!
Die Stiege ruf’ ich auf und nieder:
Wo ist der Meister hin der Lieder?
Schon dreimal komm’ ich anzufragen:
Wo ist er hin? Wann kommt er wieder?
Ach! ist er zu den Sternen hin,
In’s Reich der ew’gen Harmonien?
Der Diener weiss nur das zu sagen:
0 seiet nicht besorgt um ihn.
Er gehet fort, und kehret wieder,
Und bringet süsse Tön’ und Lieder.
Wo ist das schöne Land gelegen?« u. s. w.
*1) In dem folgenden Auszuge sind einige Stellen, die nur Abschweifungen sind und nicht zur Sache gehören, weggelassen worden. Aus demselben Grunde konnte das Gedicht am Schluss verkürzt gegeben und das, was Weissenbach über den aufgeführten »Fidelio« schreibt, übergangen werden. Als Ersatz möge hier des Urtheils eines Anderen gedacht werden. Wenzel Johann Tomaschek aus Prag, welcher 1814 (ziemlich gleichzeitig mit Weissenbach) im Kärntnerthortheater den »Fidelio« hörte, hat über die aufgeführte Oper geschrieben und sein Urtheil ungefähr 30 Jahre später in der »Libussa« (v. J. 1816) drucken lassen. Darin kommt folgende sonderbare Stelle vor: »Würde Beethoven als Jüngling noch mehr über sich gewacht, und sich von jeder Ueberschätzung fern gehalten haben, so wäre er des Mangelhaften an seiner Bildung bald inne geworden, er hätte gewiss ernstlich daran gedacht, durch Nachholung des bis dahin Versäumten seinem übergrossen Genie einen feineren Schliff zu geben, wodurch seine Werke bei ihrem oft riesigen Bau mancher Unzier entgangen wären. Er hätte das wunderschöne Duett zwischen dem Kerkermeister und Fidelio im Beisein des vor Schwäche in Schlaf gesunkenen Florestan, wo Alles geräuschlos, damit er nicht aufgeweckt werde, vor sich gehen muss, gewiss ganz anders aufgefasst« u. s. w.
*2) An einer anderen Stelle (S. 233) bemerkt Weissenbach, dass Gall in seinen ersten Vorlesungen über Schädellehre, die er in Wien gehalten, Mozart’s Schädel mit dem Kopf der Nachtigall verglichen habe. »Beethoven möchte ich — sagt Weissenbach — den Passer solitarius nennen, nicht nur weil er allein zieht, sondern auch weil er einzig ist (mithin solus et solitarius). Die Lerche ist Joseph Haydn. Sie gingt nur desto mächtiger und süsser, je näher sie dem Himmer kommt.”
3*) In welche Zeit diese Krankheit fällt, ist ungewiss. Beethoven war mehrmals krank. Vgl. Thayer’s Biographie, Bd. II, S. 18, 91, 251, und Schindler’s Biographie, Bd. I, S. 85.
4*) Ohne Zweifel war zwischen Beethoven und Weissenbach die Rede über den Text zur Cantate (»Der glorreiche Augenblick«), mit deren Composition Beethoven zu jener Zeit beschäftigt war. Schindler, der Augenzeuge sein konnte, erzählt (Biogr, I, 199) : Beethoven habe den Entschluss, die Cantate in Musik zu setzen, »einen heroischen genannt, weil die Versification schlechterdings einer musikalischen Bearbeitung entgegen war. Nachdem er selber (Beethoven) im Vereine mit dem Dichter daran geändert und gefeilt, der letztere aber nur die Verse »verbössert« hatte, ward das Gedicht dem Karl Bernard zu gänzlicher Ueberarbeitung gegeben«. Vielleicht sind in Folge dieser Ueberarbeitung die im Autograph und in den Ausgaben stehenden fehlerhaften Worte im Schlusschor der Cantate: »Vindobona! Dir und Glück« entstanden. Die Worte müssen nach dem bei der ersten Aufführung ausgegebenen Textblatt lauten: »Vindobona! Heil und Glück«.

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