Gustav Nottebohm – Zweite Beethoveniana – XLV – Drei Skizzenhefte aus den Jahren 1819 bis 1822 (Seite 460)

Nachgelassene Aufsätze von Gustav Nottebohm Leipzig, Verlag von J. Rieter Biedermann 1887

Die hier zusammengestellten Hefte schluessen sich zwar nicht unmittelbar aneinander an; jedoch ist die Zeit, welche zwischen ihnen liegt, eine so kurze und dann besteht vermittelst einiger in ihnen berührten Compositionen ein solcher Zusammen­hang zwischen ihnen, dass sie wohl in einer Folge betrachtet werden können. Besitzer der Hefte ist A. Artaria in Wien. Sie sind in Querformat und bestehen aus zusammengenähten Bogen.

Das erste Heft zählt gegenwärtig 50 Blätter mit 16 Noten­zeilen auf jeder Seite. Ursprünglich hatte es ungefähr 8 Blätter mehr. Zwischen Seite 80 und 81 sind 4, und zwischen Seite 98 und 99 ungefähr eben so viel Blätter herausgerissen. Die dort und hier fehlenden Blätter können Entwürfe zum Sanctus und Benedictus der zweiten Messe enthalten haben. Das Heft beginnt (S. 1 bis 34) mit Entwürfen zum Credo genannter Messe. Aus der Beschaffenheit der Entwürfe ergibt sich, dass die Arbeit zum Credo der Beendigung ziemlich nahe war. Zwischen den Skizzen findet sich (S. 7) eine das Benedictus betreffende Bemerkung.*) Dann (S. 36 bis 78) kommen Ent­würfe zum zweiten und dritten Satz der Sonate in E-dur Op. 109. Die Entwürfe zum zweiten Satz (hier »Presto« über­schrieben) kommen von Anfang an der gedruckten Fassung sehr nahe, woraus zu Schlüssen ist, dass die Arbeit dazu in einem früheren Skizzenheft begonnen war. Weniger vorge­schritten zeigt sieh die Arbeit zu den Variationen. Man sehe hier (S. 67),

hier (S. 75)

und hier (S. 78).*)

Inmitten dieser Skizzen erscheint (S. 75) ein Ansatz

zu einem Kanon, und nach denselben (S. 76 Ins 79) kommen Entwürfe zu den fünf Bagatellen Op. 119 Nr. 7 bis 11.**) Zuletzt erscheinen (S. 81 bis 100) Entwürfe zum Benedictus der Messe, in denen die endgültige Fassung allmählich ange­bahnt, aber nicht erreicht wird. Man sehe hier (S. 81),

hier (S. 88)

[1] Siehe auch »Beethoveniana« S. 35. Die Sonate Op. 109 erschien im November 1821.

[1] Vgl. den Artikel XVIII. Es kann auch auf Grund eines Conversationsheftes bemerkt werden, dass Beethoven Anfang 1820 um einen Beitrag zu Starke’s Pianoforteschule ersucht wurde. Demnach scheint Schindler’s Angabe (Biogr. I. 270

und hier (S. 98).

Mit Arbeiten zum Benedictus schließt das Heft.

Das zweite Heft zählt mit Einrechnung eines halb abge­rissenen Blattes, 88 Theils 16-, Theils 20 zeilige Seiten. Mehrere von den Blättern, aus denen es besteht, waren vor der Heftung zu ändern Aufzeichnungen benutzt worden. Wir rechnen zu solchen früher geschriebenen Stellen: (S. 9) eine Stelle aus einem ungedruckten schottischen Yolksliede in B-dur und im §-Takt; (S. 10) zwei Stellen aus den Variationen Op. 107 Nr. 8; (S. 13) einige Skizzen zur ersten Abtheilung von Wellington’« Sieg, Op. 91, mit einer auf die Einrichtung des Ganzen und auf die Überschriften abzielenden Bemerkung; fällt in 2 Theile jedoch ohne gänzlich abzusetzen

SchlachtgemäldeSiegssimphonie

ferner (S. 63) einen wahrscheinlich ursprünglich zur Sonate Op. 109 bestimmten Entwurf in Cis-moll mit der Überschrift:

nächste Sonate

adagio molto sentimento moltissimo espressivo.

Abgesehen von diesen und mehreren ändern Aufzeichnungen, welche also von dem chronologischen Gange auszuschließen sind, bringt das Heft zu Anfang und weiterhin (S. 1 bis 62) Skizzen zum Agnus Dei der Messe. Dieselben stimmen anfangs mit der endgiltigen Fassung gar nicht oder wenig überein, nähern sich derselben aber allmählich. Man sehe hier (S. 9),

hier (S. 14),

hier (S. 14),

ferner liier (S. 15), wo ein cantus-firmus-artiger Gang in ver­schiedenen Taktarten aufgestellt wird,

dann hier (S. 17),

hier (S. 18),

hier (S. 20),

hier (S. 57),

und hier (S. 61),

Zwischen diesen Skizzen finden sieh: (S. 5) das Ende eines Recitativs aus Handels »Messias« überschrieben: Ausgang aus dem Recit., und der Anfang des darauf folgenden Chores (Er trauete Gott u. s. w.); (S. 26 u. s. w.) einige Ansätze zu Fugen, von denen einer tiberschrieben ist: Fuga per il cembalo o organo; (S. 60) eine Bemerkung,

bloss mit blasenden Instrumenten die Fuge bis zu

 

welcher Beethoven im Wesentlichen nachgekommen ist (vgl. Gesamtausgabe, Part. S. 136 bis 147) n. a. m. Dann er­scheint eine neue Arbeit, Es folgen (S. 64 bis 88) Entwürfe zur Sonate in As-dur Op. 110.**) Zuerst wird der erste Satz vorgenommen, dessen Anfang bald (S. 65)

*) Vgl. den Artikel XIX.

**) Das Autograph der Sonate zeigt das Datum : »am25steuDezbr. 1821«*

gefunden ist. Dann erscheinen der Reihe nach die Fuge,

der zweite Satz und das Adagio, das nach einer späteren Skizze (S. 88) so

beginnen sollte. Inmitten dieser Entwürfe finden sich Ent­würfe zu ändern Sonatensätzen, so hier (S. 63),

hier (S. 75),

hier (S. 76),

und hier (S. 76),

Aus diesen Ansätzen Ist zu ersehen, dass Beethoven, als er an der Sonate Op. 110 arbeitete, sich mit der Composition einer ändern, neuen Sonate trug. Füglich können die erste, dritte und vierte von den mitgetheilten Skizzen als zu einer Sonate gehörend gedacht werden. Aus der Überschrift der zweiten Skizze »2te Sonate« geht hervor, dass, als sie ge­schrieben wurde, die Sonate in E-dur Op. 109 fertig war, denn sonst würde Beethoven diese mitgezählt und dort »dritte Sonate« geschrieben haben. Am merkwürdigsten ist wegen ihrer Überschrift die letzte Skizze, weil hier das Thema des ersten Satzes der Sonate Op. 111 zum Thema eines dritten Sonatensatzes be­stimmt ist. Mit Entwürfen zur Sonate Op. 110, deren end- giltige Fassung jedoch nicht ganz erreicht wird, schließt das Heft.

Das dritte Heft zählt 128 16 zeitige Seiten. Beethoven hat ihm mit Rücksicht auf die Messe, welche hier fertig skizzirt wurde, die Überschrift »letztes Buch« gegeben. Es beginnt (S. 2, 3, 65 bis 78) mit Entwürfen zum Agnus Dei der Messe und (S. 3 bis 64) zur Sonate Op. 111. Ton letzterer wird zuerst der erste Satz vorgenommen. Die ersten Skizzen

befassen sieh mit einer fugenmässigen Behandlung des aus dem vorigen Skizzenbuch herüber genommenen Themas. Bald er­scheinen auch andere Bestandteile des Satzes und (S. 12) die Introduction. Aus den Vorkommen der letzteren lässt sieh der Schluss ziehen, dass jenes Thema nun nicht mehr einem dritten, sondern einem ersten Sonatensatz zu Grunde liegen sollte. Die erste auf den zweiten Satz zu beziehende Skizze (S. 24)

gilt dem Thema. Später hat Beethoven in dieser mit Tinte geschriebenen Skizze mehrere Stellen mit Bleistift geändert und so dem Thema eine Fassung gegeben,

welche der endgiltigen nur wenig näher kommt, als die erste. Nach dieser Doppelskizze kommen Entwürfe zu den Variationen (S. 25 bis 64). Betrachtet man diese fortlaufende Arbeit, so wird man der Ansicht, dass Beethoven erst mit dem Heran­wachsen der Variationen auf das im Thema verwendete und auch in den Variationen in verschiedenen Formen durch­

schimmernde Motiv

wird diese Ansicht kommende Notirung,

geführt wurde. Unterstützt durch eine etwas später (S. 28) vorkommende Bemerkung,

in welcher jenes Motiv sich noch nicht zeigt. Aus dieser letzten Aufzeichnung und aus einer kurz vorher (S. 27) vor­kommenden Bemerkung zuletzt das Thema ist zu entnehmen, dass der zweite Satz, wie es im letzten Satz der Sonate Op. 109 geschieht, mit dem einfachen Thema geschlossen werden sollte. Zu verzeichnen ist noch eine (S. 23) bei den letzten Skizzen zum ersten Satz der Sonate in C-moll vorkommende Bemerkung,

am 13ten die neue Sonate

welche allem Anschein nach behufs des der Reinschrift jener Sonate zu gebenden Datums niedergeschrieben wurde,*) und eine zwischen den Skizzen zu den Variationen (S. 25) vor­kommende Bemerkung.

im 2ten Theil zuweilen das was im ersten Tkeil die rechte Hand und umgekehrt.

Die den bisher erwähnten Arbeiten folgenden Seiten (78 bis 82) hat Beethoven zu verschiedenen Aufzeichnungen benutzt. Zu erwähnen sind: der Anfang eines unbekannten, mit Streich­instrumenten begleiteten Recitativs und eine darüber stehende, nicht richtige Erklärung,.

Recitativo accompagnato nemlich nach dem Takt

beides vielleicht, eben so wie die im zweiten Skizzenheft vor­kommende Recitativstelle aus, Händel’s Messias, anlässlich des im Agnus Dei anzubringenden Recitativs niedergeschrieben; eine Bemerkung;

jDas Kyrie in der Neuen Messe bloss mit blasenden In­strumenten u. Orgel

ein Ansatz

zu einem Liede, wahrscheinlich zu Goethe’s »Heidenröslein«; eine kleine Skizze zu dem Liede »Der Kuss« Op. 128; die Arbeit zu einer nachträglich in der Sonate Op. 110 vorge­nommenen Änderung;**) endlich mehrere Bemerkungen.

Stücke aus allen Tonarten für 3 u. 4 Hornalle künftige Partituren mit Bleistift geschrieben und vor­her Linien ziehen lassen

  1. w.

[1] Das Autograph der Sonate Op. 111 hat zu Anfang das Datum: «am 13. Jänner 1822«.

[1] Die Änderung betrifft eine Stelle in der Alternative des zweiten Satzes. Die Stelle von 12 Takten, welche jetzt (von der Vorzeichnung

nicht mehr als 3 Täkte auf jede Seite

in die Violin Partitur Stimme die kleinen Noten

Bassi e Violoncelli muss in die Partitur gesetzt werden zum Stechen.

dona nobis pacem darstellend den innern u. äussern Frieden

den Triller in den Var. C dur mit 1 2 bezeichnen*)

als declamatorisch       (?)

Blosse rithmische Übungen

Posaunen u. Pauken durchsehen

Posaunen

agnus beim alla(? allegro)

Bezifferung

Pauken

Aus diesen Bemerkungen ist u. «a. zu ersehen, dass, als sie geschrieben wurden, die Sonate Op. 111 fertig und Beethoven mit der Reinschrift des letzten Stückes der Messe beschäftigt war. Nun beginnt eine neue Arbeit. Es folgen (S. 83 bis 113) Entwürfe zu den für die Eröffnung des Josephstädter Theaters geschriebenen Stücken, zuerst zu einem Chor aus Meisl’s »Die Weihe des Hauses«,

Des-dur an gezählt) vom 21. bis zum 32. Takt da stellt, bestand ur­sprünglich nur aus diesen 4 Takten.

So war die Stelle früher skizzirt und so lautete sie anfangs in der Autographen Einschritt. Im vorliegenden Skizzenheft ist dann die Stelle so geändert worden, wie wir sie kennen.

*) Nämlich im letzten Satz der Sonate Op. 111. Man kann aus der Bemerkung entnehmen, dass der Triller mit der Hauptnote angefangen werden sollte.

dann zur Ouvertüre Op. 124 und zu noch einer Ouvertüre, welche letztere aber in den Skizzen liegen blieb.*) Dazwischen findet sich (S. 111) eine das Judicare im Credo**) und (S. 112) eine das Gloria der Messe betreffende Stelle, nach welch letzterer der Schluss des Gloria drei Takte später eintreten sollte, als es jetzt der Fall ist. Die meisten der noch folgenden Blätter enthalten (S. 113 bis 125) Arbeiten zu allen Sätzen der neunten Symphonie.***) Dazwischen und später erscheint eine Anzahl verschiedener Aufzeichnungen. Zu erwähnen sind folgende: (S. 114 bis 117) Hebungen im Beziffern, angestellt auf Grundlage des 2. Theils von Ph. E. Bach’s »Versuch« (2. Ausg. S. 89—138) und ohne Zweifel anlässlich der in der Messe anzubringenden Bezifferung unternommen ;f) (S. 115) wiederum eine kleine Skizze

zu dem Liede »Der Kuss« Op. 128; ff) (S. 117) ein Ansatz

*) Näheres über die Skizzen im Artikel XLUL Das Josephstädter Theater wurde eröffnet am 3. October 1822.

**) Siehe den Artikel XIX.

***) Die wichtigsten Skizzen sind mitgeteilt im Artikel XX. f) Später hat Beethoven die Orgelstimme ausgesetzt, und dadurch wurde die Bezifferung unnötig.

  1. ff) Das Lied wurde schon i. J. 1798 componirt. Bei der späteren Bearbeitung, deren Autograph das Datum »1822 im Dezbr.« zeigt, sind nur einige Stellen geändert worden.

zu einer Ouvertüre; ein Ansatz

zu einer Stelle aus Goethe’s »Heidenröslein«; (S. 120) eine Bemerkung,

Quintett in Cmoll wie das in Es mit den blasenden Instrumenten

deren Beziehung zweifelhaft ist; (S. 121) eine Andeutung

auch statt einer neuen Sinfonie eine neue Overture auf Bach sehr fagirt mit 3 (Posaunen? Subjekten?)*)

zu einer neuen Convposition; (S. 121) eine die Messe betreffende Bemerkung,

den Rithmus von 3 Takte im Gloria anzeigen

bei der man fragen kann, welche Stelle Beethoven gemeint hat; (S. 122 u. 123) wiederum Versuche, den Aecorden beim Judieare im Credo der Messe eine andere Lage und Fassung zu geben;**) (S. 125—127) .Entwürfe zu einigen in Op. 120 vorkommenden Variationen; (S. 126) ein Ansatz

zu Gleim’s Lied »Flüchtigkeit der Zeit«; (S. 127) die Notation zweier Versfüsse;

endlich der Entwurf eines Kanons

Damit schlliesst das Skizzenheft.

Die in den drei Heften berührten und in der angenommenen Zeit von 1819 bis 1822 in ihren Hauptzügen oder ganz fertig gewordenen Compositionen sind der Reihe nach:

(im 1. Heft:)

Credo der Messe Op. 123,

  1. und 3. Satz der Sonate Op. 109,

5 Bagatellen Op. 119 Nr. 7 bis 11,

Benedictus der Messe (in den Skizzen nicht voll­ständig),

(im 2. Heft:)

Sonate Op. 110,

(im 3. Heft:)

Sonate Op. 111,

Agnus Dei der Messe,

Chor zur »Weihe des Hauses«,

Ouvertüre Op. 124 und

Lied »Der Kuss« Op. 128 (Umarbeitung).

Der früher erwähnten Lücken wegen, welche den Skizzen­heften anhaften, kann jedoch diese Zusammenstellung nicht als ein vollständiges Verzeichniss der in jener Zeit entstandenen Compositionen gelten. So fehlt z. B. das Sanctus der Messe.

I tre taccuini menzionati non sono consecutivi; Tuttavia lo spazio temporale che li separa è così breve e analizzando alcune composizioni in essi abbozzate, sappiamo che esiste una tale connessione tra loro che possono essere considerati come consequenti. Il proprietario dei quaderni è A. Artaria di Vienna. Sono in formato orizzontale e sono costituiti da fogli cuciti insieme.
Il primo libro contiene attualmente 50 fogli con 16 righi su ogni pagina. In origine aveva circa 8 fogli in più. Tra la pagina 80 e la pagina 81 sono state strappate quattro pagine, e circa lo stesso numero tra la pagina 98 e la pagina 99. I fogli mancanti potrebbero aver contenuto abbozzi del Sanctus e del Benedictus della  Messa Solenne. Il quaderno inizia (pagine da 1 a 34) con gli abbozzi del Credo della Messa. La natura avanzata degli schizzi indica che il lavoro sul Credo era ormai prossimo al completamento. Tra gli schizzi c’è un’annotazione riguardante il Benedictus (p. 7).*) A seguire (pp. 36 a 78) sono presenti gli abbozzi per il secondo e il terzo movimento della Sonata in mi maggiore op. 109. Gli abbozzi per il secondo movimento (qui intitolato “Presto”) sono sin dall’inizio molto vicini alla versione stampata, da cui si può concludere che il lavoro su di esso era iniziato in un precedente album di schizzi. Il lavoro sulle variazioni sembra esser meno avanzato.

Si può vedere qui (p. 67),
qui (pag. 75)

e qui (p. 78).*)

In mezzo a questi schizzi (p. 75) appare un primo approccio ad un canone, e dopo di loro (p. 76 e 79) appaiono gli abbozzi per le cinque Bagatelle Op. 119 nn. 7 a 11.**) Appaiono infine quelli per il Benedictus della Messa (pp. 81 a 100), in cui la versione definitiva viene gradualmente elaborata, ma non realizzata.

Si possono vedere qui (p. 81),

qui (p. 88)

Vedi anche “Beethoveniana” p. 35. La Sonata Op. 109 apparve nel novembre 1821.
Vedere l’articolo XVIII. Da un quaderno di conversazione si può anche notare che a Beethoven fu chiesto di dare il suo contributo alla scuola di pianoforte di Starke all’inizio del 1820. Di conseguenza, l’affermazione di Schindler (Biogr. I. 270————————

e qui (p. 98).

Il numero si conclude con i lavori su Benedictus. Il secondo quaderno, che comprende un foglio mezzo strappato, contiene 88 pagine, alcune con 16 righe e altre con 20 righe. Molti dei fogli che lo compongono erano stati utilizzati precedentemente prima di essere rilegati. Tra questi passaggi scritti in precedenza includiamo: (p. 9) un brano di una canzone popolare scozzese, non stampata, in si bemolle maggiore e in tempo 2/4; (p. 10) due passaggi dalle Variazioni Op. 107 N. 8; (p. 13) alcuni schizzi per la prima sezione della Vittoria di Wellington, Op. 91, con un’osservazione riguardante la disposizione del tutto e delle intestazioni;

si divide in 2 parti ma senza fermarsi completamente —
Dipinto di battaglia — Sinfonia della Vittoria

inoltre (p. 63) probabilmente originariamente concepito per la Sonata Op. 109, esiste un abbozzo scritto che in do diesis minore con l’intestazione:

prossima sonata
adagio molto sentimentale molto espressivo.

Oltre a queste e ad altre note, che sono quindi da escludere dalla sequenza cronologica, il fascicolo contiene, all’inizio e più avanti (pp. 1 a 62), schizzi dell’Agnus Dei della Messa. Inizialmente molto distanti – o solo in parte simili – dalla la versione finale, ma gradualmente si avvicinano ad essa.

Si possono vedere qui (p. 9),

qui (p. 14),

qui (p. 14),

inoltre qui (p. 15), dove un’andatura tipo “cantus firmus” è impostata in diverse misure di tempo,

poi qui (p. 17),

qui (p. 18),

qui (p. 20),

qui (p. 57),

e qui (p. 61),

Tra questi schizzi troviamo: (p. 5) la fine di un recitativo dal “Messia” di Handel intitolato: Uscita dal recitativo, e l’inizio del seguente coro (Er traute Gott ecc.); (p. 26 ecc.) alcuni schizzi preliminari per fuga, uno dei quali è intitolato: Fuga per il cembalo o organo; (p. 60) un’osservazione, solo con strumenti a fiato la fuga fino a che Beethoven seguì essenzialmente (cfr. Edizione completa, Parte pp. 136 a 147) n. a. m. Appare poi un nuovo lavoro, seguito (pp. 64-88) dagli abbozzi per la Sonata in la bemolle maggiore, Op. 110.**) Primariamente appare la prima frase, che sarà l’ inizio della sonata (p. 65)

*) Vedere articolo XIX.
**) L’autografo della sonata riporta la data: »am 25sten Dezbr. 1821«*

Poi compaiono diverse fughe una dopo l’altra,

Secondo le annotazioni sugli schizzi successivi dovrebbero iniziare il secondo movimento e l’Adagio. Tra questi abbozzi esistono spunti  per diversi movimenti di sonata,

come qui (p. 63),

qui (p. 75),
qui (p. 76),

e qui (p. 76),

Da questi approcci si evince che Beethoven, quando lavorava alla Sonata Op. 110, era impegnato a comporre un’altra, nuova sonata. Il primo, il terzo e il quarto degli schizzi forniti possono essere considerati appartenenti ad un’ altra sonata. Dal titolo del secondo abbozzo, “2a Sonata” è chiaro che, quando fu scritto, la Sonata in mi maggiore, Op. 109 era terminata, altrimenti Beethoven l’avrebbe contata e vi avrebbe scritto la “terza sonata”. L’ultimo schizzo è il più notevole già a partire dal titolo, poiché contiene il tema del primo movimento della Sonata Op. 111, concepito come tema di un terzo movimento di sonata. Con gli abbozzi per la Sonata Op. 110, la cui versione definitiva non fu ancora del tutto definita, si chiude il quaderno.
Il terzo quaderno è composto da 128 pagine. Beethoven gli diede il titolo “ultimo libro” riferendosi alla Messa, che qui è abbozzata per intero. Inizia (pp. 2, 3, 65-78) con l’Agnus Dei e solo successivamente (pp. 3-64) si notano abbozzi per la Sonata Op. 111.

Si definisce subito la tonalità del brano. Nei primi schizzi si Beethoven pensò a trattare in stile fugato il tema tratto dal precedente quaderno. Ben presto compaiono altre parti del tyema  e (p. 12) l’introduzione. Da quest’ultima si può dedurre che questo tema non doveva più costituire la base di un terzo, bensì di un primo movimento di sonata.

Il primo abbozzo relativo al secondo movimento appare a pagina 24. Successivamente Beethoven modificò a matita, con diversi passaggi,  questo schizzo scritto a inchiostro, dando così al tema una versione che è solo leggermente più vicina a quella finale rispetto al precedente. Dopo questo doppio schizzo, seguonoabbozzi per le variazioni (pp. 25-64). Esaminando questo lavoro in corso, si giunge alla conclusione che fu solo con l’accrescersi delle variazioni che Beethoven giunse finalmente al punto in cui utilizzò il tema e lo utilizzò anche in forme diverse nelle variazioni.

motivo scintillante
questa vista sarà la notazione imminente,
è stato condotto. Supportato da un’osservazione che appare poco dopo (p. 28),

in cui quel motivo non appare ancora. Da quest’ultima nota e da un’osservazione fatta poco prima (p. 27) a proposito dell’ultimo tema, si può dedurre che il secondo movimento, come nell’ultimo movimento della Sonata Op. 109 accade, dovrebbe essere chiuso con l’argomento semplice. Un’altra osservazione da notare (p. 23) negli ultimi schizzi per il primo movimento della Sonata in Do minore,
il 13 la nuova sonata

che fu apparentemente scritto allo scopo di dare una data alla bella copia di quella sonata,*) e un’osservazione inserita tra gli schizzi per le variazioni (p. 25).
nella seconda parte a volte ciò che nella prima parte era la mano destra e viceversa.
Beethoven utilizzò le pagine successive alle opere finora citate (dal 78 all’82) per vari appunti. Da menzionare: l’inizio di un recitativo sconosciuto accompagnato da strumenti ad arco e una spiegazione errata sopra di esso.
Recitativo accompagnato cioè dopo la battuta
entrambi forse, proprio come il brano del recitativo del Messiah di Handel nel secondo taccuino, furono scritti in occasione del recitativo da includere nell’Agnus Dei; un’osservazione;
Il Kyrie nella Nuova Messa con soli strumenti a fiato e organo
un approccio

ad una canzone, probabilmente alla »Heidenröslein« di Goethe; un piccolo schizzo per la canzone »The Kiss« Op. 128; l’opera in una versione successiva nella Sonata Op. 110 emendamento;**) infine alcuni commenti.
Brani in tutte le tonalità per 3 e 4 corni — tutti gli spartiti futuri scritti a matita e con linee tracciate in anticipo —
a.s.
L’autografo della Sonata Op. 111 inizia con la data: “il 13 gennaio 1822”.
La modifica riguarda una posizione alternativa della seconda frase. Il luogo delle 12 battute, che ora (dal preambolo

non più di 3 barre su ogni lato —
nella partitura del violino le piccole note sonore —
Bassi e Violoncelli devono essere inseriti nella partitura per l’incisione. —
dona nobis pacem che rappresenta la pace interiore ed esteriore
il trillo nella var. Do maggiore con 1 2*)
come declamatorio (?)
Semplici esercizi ritmici —
Recensione tromboni e timpani —
Tromboni —
agnus at alla — (? allegro)
Numerazione —
timpani —
Da queste osservazioni si evince, tra l’altro, che “… per vedere che quando furono scritte, la Sonata Op. 111 era terminata e Beethoven era impegnato a realizzare una bella copia dell’ultimo pezzo della Messa. Ora inizia un nuovo lavoro. Seguono (pp. 83 a 113) le bozze dei pezzi scritti per l’inaugurazione del teatro Josephstadt, prima per un coro da »La consacrazione della casa« di Meisl,
Re bemolle maggiore) dalla 21a alla 32a battuta, originariamente era composta solo da queste 4 battute.

poi all’Ouverture Op. 124 e ad un’altra ouverture, quest’ultima però rimasta negli schizzi.*) In mezzo c’è (p. 111) un passaggio riguardante il Judicare nel Credo**) e (p. 112) un passaggio riguardante il Gloria della Messa, secondo il quale la fine del Gloria dovrebbe avvenire tre battute dopo rispetto ad ora. La maggior parte dei fogli successivi (pp. 113-125) contengono brani su tutti i movimenti della Nona Sinfonia.***) Tra un movimento e l’altro compaiono numerose note diverse. Vale la pena menzionare: (p. 114 a 117) Accentuazioni nella figurazione, basate sulla seconda parte del “Tentativo” di Ph. E. Bach (2a ed. pp. 89-138) e senza dubbio intraprese in occasione della figurazione da applicare nella Messa; f) (p. 115) ancora un piccolo schizzo

al brano “Il Bacio” Op. 128; ff) (p. 117) un approccio

*) Maggiori dettagli sugli schizzi nell’articolo XLUL Il Teatro Josephstadt fu inaugurato il 3 ottobre 1822.
**) Vedere articolo XIX.
***) Gli schizzi più importanti sono riportati nell’articolo XX. f) In seguito Beethoven sospese la parte dell’organo, rendendo così superflua la numerazione.
ff) La canzone era già i. Composta nel 1798. Nell’edizione successiva, il cui autografo riporta la data “1822 a dicembre”, furono modificati solo pochi passaggi.

ad un’ouverture; un approccio

ad un passaggio di »Heidenröslein« di Goethe; (p. 120) un’osservazione,
Quintetto in do minore come quello in mi bemolle con gli strumenti a fiato
la cui relazione è dubbia; (p. 121) un suggerimento
inoltre invece di una nuova sinfonia una nuova ouverture su Bach molto affastellata con 3 (tromboni? soggetti?)*)
ad una nuova convocazione; (p. 121) un’osservazione riguardante la fiera,
mostra il ritmo di 3 battute nel Gloria —
dove ci si può chiedere a quale brano Beethoven si riferisse; (p. 122 e 123) tenta nuovamente di dare agli accordi del Judieare nel Credo della Messa una posizione e una versione diverse;**) (p. 125-127). Bozze per alcuni in Op. 120 variazioni ricorrenti; (p. 126) un approccio

alla canzone di Gleim “Fleeting of Time”; (p. 127) la notazione dei due piedi di versetto;

finalmente la bozza di un canone

Qui si conclude il taccuino.
Le composizioni trattate nei tre volumi e che furono completate nei loro tratti essenziali o interamente nel periodo presunto dal 1819 al 1822 sono, nell’ordine:
(nel numero 1:)
Credo della Messa Op. 123,
2° e 3° movimento della Sonata Op. 109,
5 Bagatelle Op. 119 numeri da 7 a 11,
Benedictus della Messa (non completo negli schizzi),
(nel numero 2:)
Sonata Op. 110,
(nel numero 3:)
Sonata Op. 111,
Agnus Dei della Messa,
Coro per la “Consacrazione della Casa”,
Ouverture Op. 124 e
Canzone »Il Bacio« Op. 128 (rielaborazione).
Tuttavia, a causa delle lacune nei taccuini di schizzi sopra menzionati, questa raccolta non può essere considerata un elenco completo delle composizioni create durante quel periodo. Ad esempio, non esiste… B. il Sanctus della Messa.

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