Beethoven Studien im Generalbass, Contrapunkt und der Composition – Neue Ausgabe von Louis Köhler

Erster Abschnitt. Accord-und Generalbass-Lehre: Siebentes Capitel – Nonenaccord

Der Nonenaccord entsteht durch das llinzufügen einer Terz unter den Grundton eines Septimenaccordes:

Jedoch wird dabei gewöhnlich ein Intervall ausgelassen ; bleibt die Septime weg, so hat man den einfachen Nonenaccord lässt man die Quinte aus, so gibt es den Septimenaccord:

Der Undecimenaccord entsteht durch das Hinzufügen einer Quinte, und der (dazwischen liegenden) Terz unter eine Septimen-Harmonie:

Somit wäre er also ursprünglich sechsstimmig. Bleiben hingegen die Terz, Septime und None weg, so erhält man den sogenannten verkürzten Undecimen- oder gewöhnlichen Quart- quintenaccord:

Versetzungen davon sind der Quartseptimenaccord:

Durch Auslassung der Terz und Quinte bildet sich der gewöhnliche grosse Septimenaccord:

Lässt man die Terz und None weg, so entsteht wieder ein anderer Septimenaccord: welcher, wenn er z. B. auf der Quinte von C-dur, oder Unterquarte G, vorkommt,

folgende Versetzungen zulässt, wovon die dritte, dem Sprachgebrauche gemäss, der Secundquart- quintenaccord heisst:

Der aus der vollständigen Undecimen -Harmonie hergeleitete Accord, ohne Septime und None: ist zwar an und für sich nicht wohl zu gebrauchen; aber durch die erste Versetzung desselben erhält man einen Accord, welcher unter der Benennung vom Sext- nonenaccord vorkommt:

Der Terzdecimenaccord entsteht durch Hinzufügen einer Septime, Quinte und Terz unter den Grundton der Stamm – Septimen-Harmonie:

vollständig, wie hier, nämlich siebenstimmig in enger Lage, glaubt man ihn unbrauchbar, man lässt also verschiedene Intervalle weg. Folgende Accorde, welche auf der Terzdecimen-Harmonie beruhen, sind in weiter Lage gebräuchlich:

Dieser sogenannte Sextseptimenaccord kommt gewöhnlich nur auf der fünften Stufe (Dominante) der Tonart vor:

Ferner: der Quartsextseptimenaccord:

Der Quartsextnonenaccord hingegen wird gemeiniglich auf der sechsten Stufe, oder in der weichen Tonart auf der Tonica selbst gebraucht:

Zu enharmonischen Uebergängen ist besonders der Septnonenaccord sehr gut verwendbar

Verwechselte Uebergänge:

Die verbindenden Zwischenaccorde können auch wegbleiben, und es ist gleichfalls erlaubt, in chromatischer Stufenfolge, mit Vermeidung regelwidriger Quintengänge, nach ändern Harmonien fortzuschreiten:

Pagina tratta da : Beethoven Studien im Generalbass, Contrapunkt und der Composition – Neue (Dritte) Ausgabe von Louis Köhler – Eigentum der Verleger. J. Schubert & C. Leipzig 1880.